Wissenswertes :
Pathogene Keime
Die am häufigsten genannten pathogenen Bakterien sind Salmonellen, die Salmonelleninfektionen auslösen. Aber es gibt auch andere pathogene Bakterien, die Gastroenteritiden verursachen (Shigella species, pathogene Escherichia coli, Yersinia enterolitica, Bakterien der Gattung Vibrio, usw.). Wenn menschliche Darmviren in den Schalentieren vorhanden sind, kann das Gesundheitsrisiko des Konsumenten größer sein. Zu den Infektionsfaktoren im Zusammenhang mit dem Verzehr von Schalentieren zählen das Hepatitis-A-Virus und die Noroviren vom Typ Norwalk, die Gastroenteritiden auslösen.
Die pathogenen Keime stammen aus den urbanen und landwirtschaftlichen Aktivitäten, die Bakterien und Viren menschlicher oder tierischer Herkunft über Ableitungskanäle ins Meer leiten (Kläranlagen, Überläufe von Abwasser- oder Regenwassernetzen) oder aus dem abfließenden Wasser städtischer und landwirtschaftlicher Flächen und aus Hafengebieten. Die Meeresströmungen können verunreinigte Wassermassen an Orte bringen, die weit von der Kontaminationsquelle entfernt sind.
Toxine von Phytoplankton
Bestimmte Arten von Meeresphytoplankton erzeugen Toxine, die als Phycotoxine bezeichnet werden und die, wenn sie in hohen Konzentrationen vorkommen, unterschiedliche Beschwerden bei den Personen, die verunreinigte Schalentiere verzehren, auslösen können. In Frankreich werden die Risiken für die menschliche Gesundheit derzeit von drei verschiedenen Gruppen mikroskopischer Algen verursacht: Dinophysis, Alexandrium und Pseudo-nitzschia. Die giftigen Arten der Gattung Dinophysis bilden Durchfall erzeugende Toxine (DSP), die Arten der Gattung Alexandrium setzen lähmende Toxine (PSP) frei und die Toxine der Gattung Pseudonitzschia führen zu Gedächtnisverlust (ASP).
DSP: Diarrheic ShellFish Poison
ASP: Amnesic ShellFish Poison
PSP: Paralytic ShellFish Poison
Webseite: Überwachung und Zustand der Kontaminationen durch giftiges Phytoplankton in Frankreich:
http://www.ifremer.fr/envlit/documentation/dossiers/toxines10ans/toxines10.htm
Mineralische und organische chemische Verbindungen
Sie gehören zu den als „Mikroschadstoffen“ bezeichneten chemischen oder biochemischen Schadstoffen, die in sehr geringen Konzentrationen gesundheitliche Auswirkungen haben können. Am häufigsten werden im Meeresmilieu Schwermetalle wie Quecksilber, Blei und Kadmium und organische Moleküle wie Kohlenwasserstoffe, Tributylzinn (TBT), polychlorierte Biphenyle (PCB) und bestimmte Pestizide wie Dichlorodiphenyltrichloroethan (DDT) angetroffen. Sie stammen vor allem aus der Industrie und aus der Landwirtschaft (Pestizide) und werden über die Flüsse, in denen sich die Verschmutzungen des Festlands sammeln, in das Meer geleitet. Bestimmte chemische Verbindungen stammen auch aus dem Seeverkehr (Ablassen von Ölrückständen, Abgabe von TBT durch die schmutzabweisenden Anstriche der Schiffe).
Die Symptome einer Vergiftung durch chemische Verbindungen treten nicht direkt nach dem Verzehr auf, sondern entwickeln sich langfristig infolge einer verlängerten Exposition mit geringen Mengen (in Höhe eines Mikrogramms/Liter und sogar eines Nanogramms/Liter). Die Mikroschadstoffe können die physiologischen Funktionen, das Wachstum und die Fortpflanzung stören. Quecksilber verursacht Erkrankungen des Nervensystems, Blei Erkrankungen des Nervensystems und des Verdauungsapparats, Kadmium führt zu Erkrankungen der Nieren.
PCB: Polychlorierte Biphenyle
TBT: Tributylzinn
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